Nachdem ich über Oslo wieder in Berlin gelandet bin und von meiner Familie, meiner besten Freundin und meinem Freund abgeholt wurde ging es mir endlich wieder besser.
Und jetzt, einige Monate später, hab ich diese Erfahrung zum Großteil verarbeitet.
Ich habe in der Zwischenzeit im Logistikbereich eines Karnevalsunternehmens gearbeitet und trotz unfreundlichen Leuten und fiesen Arbeitszeiten (zum Teil) hatte ich auch super schöne Tage und echt Spaß. Und ich habe zwei Praktika gemacht, eins in einer Metallwerkstatt und eins in einer Tischlerei und eindeutig kann ich sagen, dass die Hotelbranche definitiv nichts für mich und niemals sein wird.
Nicht dass das vorher mein Traum war, aber ich hab es mir definitiv nicht so hart vorgestellt. Das Mädchen, das mit mir dort gearbeitet hat, hat ja auch immer wieder gesagt, dass das wahrscheinlich auch die schlimmste erste Erfahrung war die man hätte machen müssen. Also ist die Branche wahrscheinlich echt doch noch ein bisschen anders und die Besitzerin in ihrem Tun und Machen noch völlig veraltet.
Trotzdem sehe ich seitdem echt jeden Tag in vielen Branchen Ungerechtigkeiten und denke wenn einem das trotzdem noch Spaß macht dort zu arbeiten muss es einem echt gefallen und dafür brennen und ich bewundere diese Menschen dafür!
Ich merke auch im Alltag, dass ich viel aus der Erfahrung mitgenommen habe, positive wie aber auch negative. Ich nehme andere Personen schon anders wahr und denke, dass ich auch offener und interessierter an anderen Menschen geworden bin und es mir leichter fällt andere Menschen zu verstehen und natürlich, dass Island echt eines der schönsten Länder der Erde ist (auch wenn ich es noch nie so krass wahrgenommen habe, dass es in dem Land gefühlt mehr Touris als Einwohner gibt).
Allerdings habe ich seitdem auch Schwierigkeiten damit Dinge auszuprobieren, ohne Angst zu haben dabei etwas falsch zu machen (auch in den kleinsten alltäglichen Situationen). Auch Veränderung dauern länger verarbeitet zu werden. Ich hoffe allerdings, dass das bald wieder besser wird. Ich habe ein tolles Umfeld und Menschen die hinter mir stehen und mir immer helfen werden, egal was passiert. Das habe ich übrigens auch mitgenommen aus der Zeit: diese Menschen sind nicht selbstverständlich!
Ich fange bald an Maschinenbau zu studieren und hoffe, dass jetzt alles noch weiter bergauf geht. Das Gefühl ist auf jeden Fall ein gutes!